Sonntag, 14. August 2022

Island Tag 14 & 15, Finale Grande

Hallo Ihr

Heute war das Finale Grande unserer Islandreise. Nach dem Kurzbesuch des Axelfoss und Maelifellberges ging es endlich los in den Aufstieg zum Vulkan.

Wir entschieden uns, sicherheitshalber die volle Ausrüstung mitzunehmen und packten Lampe, Regenkleidung, Ersatzpulli, etc. ein. 

Den Aufstieg meisterten wir ohne grosse Anstrengung, sahen aber auf dem Weg bereits einen ersten Bergungseinsatz des Rescueteams. Oben angekommen zog sich eine nicht enden wollende Felsgeröllmatte über den Kamm. Diese durchstolperten wir ehrgeizig als plötzlich das Wetter wechselte. Ein Sturm zog auf und wir montierten, bereits nass geworden, unsere Regenklamotten. Der Wind fegte uns um die Ohren und es regnete waagrecht. Wir liessen uns aber nicht beirren und zogen den Marsch zum Vulkan, wie alle anderen auch, durch. 

Dieser Moment, als wir über eine Kuppe kamen und die Lava vor uns aufspritzen sahen....einfach magisch! Wir stiegen ab zum Lava"see" um das Spektakel von ganz nah zu erleben. Wie beeindruckend, wenn einem die zähe Lavamasse direkt vor den Füssen liegt. Es war wunderschön aber heiss und die Gase machten und beim Atmen bald zu schaffen. Wir entschieden nach einiger Zeit wieder etwas aufzusteigen um frische Luft zu bekommen und bestaunten einfach nur dieses wunderbare Schauspiel. Als es Sonnenuntergangszeit war, wurde die Farbe der Lava noch viel intensiver und leuchtender, so dass wir uns kaum losreissen konnten davon. Der plötzlich und diesmal noch heftiger wiederkehrende Sturm half uns dann bei diesem Entscheid und so traten wir geflasht von dem Erlebnis den Rückweg an. FRAU war froh, konnte sie mal noch in trockene Kleider wechseln, bevor sie erneut bis auf die Haut nass gestürmt wurde. 

Wir holten die Lampen hervor um den Weg besser sehen zu können aber der Regen der uns ins Gesicht peitschte und der aufziehende Nebel nahmen uns die Sicht. FRAU s Lampe zeigte bei stärkstem Strahl bald das Ende der Batterie an, hielt aber auf wundersame Weise weiter durch. Bald war es durch den Sturm stockdunkel geworden. Das Rescueteam stellte anfangs an jeden Wegpfeiler eine Person mit Lampe und so konnten wir von Lichtgestalt zu Lichtgestalt durch den Sturm stolpern. Aber irgendwann teilte uns der Streckenposten mit, dass sie selber keine Orientierung mehr hätten und weitere Postenhelfer fehlten. Es wurde uns noch die ungefähre Richtung gezeigt, in die wir gehen sollen, danach waren wir, zusammen mit anderen Wandernden, auf uns allein gestellt.

Wir versuchten, so gut es ging den Weg oder einen Markierungspfahl zu finden, das war aber unmöglich. Mehr durch Zufall liefen wir dann doch zweimal an einen hin. Da wir aber nicht wussten, von welcher Richtung her wir an ihn gelangt sind, konnten wir auch nicht genau sagen, in welche wir weiter mussten. Uns liefen mittlerweile diverse Wanderne nach, weil sie kein Licht dabei hatten. Das machte Druck, weil wir sie nicht in die Irre führen wollten aber selber ja gar nicht recht wussten, wohin. Schliesslich fanden wir uns tatsächlich auf dem Trampelpfad am Hang wieder, der uns auf die Felsgeröllmatte hinauf geführt hatte. Da dieser Pfad kaum zu sehen war, gerieten wir mit unserer Gruppe zu weit nach unten und verloren ihn wieder. Wir fanden uns auf alter, brüchiger, instabiler Lava wieder, was uns nicht gefiel. MANN war praktisch blind unterwegs, weil der Regen seiner Brille die Durchsicht nahm und er ohne nicht viel sieht. Das machte alles nicht einfacher. Irgendwann blickte FRAU entmutigt nach oben an den Hang und sah...Lichter! 5 oder 6 Lampen wanderten den Pfad entlang. Wir mussten also nur dort hoch und waren wieder auf dem richtigen Weg, welch ein Glück! Das taten wir dann auch, die ganze Gefolgschaft hinterher. Als es an einer Kreuzung erneut Unsicherheit gab, welcher Weg der richtige war, erkannte MANN wo wir waren. Trotz Einwand und Richtungswechsels eines Anderen, liefen wir los und liessen uns nicht mehr beirren. Dies war der Rückweg den wir kannten. Die Gruppe schloss sich uns an und so gelangten wir erschöpft, nass, blaulippig aber heil zum Parkplatz. Auf den letzten Metern kamen uns diverse Fahrzeuge des Rescueteams entgegen, die vermutlich versuchten, oben auf dem Berg zu helfen. Uns hat das sehr beeindruckt, wie schnell hier das vermeindlich gute Wetter umschlagen und aus einer guten eine schlechte Ausgangslage machen kann.Und wir waren froh, eine solch gute Ausrüstung zu besitzen und sie auch mitgehabt zu haben. FRAUs Lampe, hielt auf wundersamer Weise durch bis wir sicher beim WoMo ankamen.

Es dauerte bis in den nächsten Tag hinein, all die Sachen zu trocknen und von Sand und Matsch zu säubern. Wir fuhren hoch nach Gardur zu einem unserer Lieblingsplätze am Meer beim Leuchtturm  und machten das alles dort in Ruhe. Wir genossen die Meerluft dort oben, konnten Wale und Seehunde beobachten, putzten das WoMo und packten zusammen. Im old Lighthouse verputzten wir zum Abschluss einen leckeren Burger bei einem isländischen Bier und liessen diese so krass gegensätzlichen Eindrücke dieser Reise revue passieren.

Morgen fliegen wir heim, was für ein Finale! Über zu wenig Abenteuerfeeling können WIR uns nicht beklagen:0) 

Auf ein ander Mal wieder, toll dass ihr mit dabei wart! 

Eure Weltenbummler


























Island, Tag 13

 Grüezi

Heute erreichte uns der isländische Sommer bei sonnigwarmen 17 Grad. Es tat gut, Kappe und Jacke mal gegen Tshirts einzutauschen. Wir besichtigten den Svinafelljökull Gletscher und bestaunten dann die Jökulsarlon Gletscherlagune. Wir sahen vom Ufer des Diamondbeach aus einen Wal, Seehunde und viele gestrandete Eisbrocken die vom Gletscher abgekalbert wurden und durch die Lagunge den Zufluss hinunter ins Meer trieben. Wir hatten das Gefühl irgendwo in Grönland zu sein und waren begeistert. Auf dem Weg zu unserem Lieblingscamp Pakgil, welcher lauschig in einem Krater verborgen liegt, holten wir uns etwas Strandfeeling am Schwarzsandbeach Reynisfiara. Dort gibt es eine Basaltsäulenhöhle und Monolytfelsen im Meer. Unsere Ankunft im Pakgil verzögerte sich dann aber, weil wir anderen Reisenden, die mit ihren nicht offroadtauglichen Mietautos im Sand stecken geblieben waren, halfen. Es wäre einer Entehrung unseres MAN gleichgekommen, es nicht zu tun. War er doch früher mal als ehemaliges Feuerwehrauto auf einem Flughafen im Einsatz. Veteranenehre sozusagen!:0) 

Morgen versuchen wir nun def. zum Vulkan zu gelangen!! Wir sind schon ganz aufgeregt...