Mittwoch, 27. Mai 2015

Gibb River Road


G`day mates!

We did the gibb river road! Die Strassenverhältnisse waren wegen mangelndem Regen gar nicht so schlimm und die Flüsse die wir zu durchqueren hatten, führten deshalb auch nicht extrem viel Wasser. Wir absolvierten die Gibb river road zu Viert mit dem innerschwyzer Nochnichtehepaar Herr und Frau Dundee und so war das Ganze gut machbar und unterhaltsam. Zusammen besuchten wir die vielen Schluchten (=Gorge) und nächtigten irgendwo im Freien wo es uns grad gefiel. Begonnen haben wir mit der Windjana Gorge, einer Schlucht mit grossen Sandbänken auf denen sich etliche Freshies sonnten. Der hintere Teil der Schlucht war von der Regenzeit noch unpassierbar und so konnten wir nicht die ganze Schlucht abwandern. Am Abend beim geselligen Beisammensein kämpfte sich zum grossen Schreck von Frau Dundee (und Belustigung aller andern) eine Fledermaus durch unser Moskitonetz und flatterte uns um die Ohren. Herr Dundee juckte ihr heldenhaft in jeden Winkel nach um sie einzufangen. Frau Dundees grösste Angst war, dass die Fledermaus in ihrem Camper heimisch wird. Aber das Tier entschied sich doch tatsächlich, sich in UNSEREM OzCar niederlassen zu wollen. Da wir aber kein Fledermaus taugliches Bett haben indem man kopfüber schlafen kann, wurde sie wieder in die Freiheit ausquartiert.
Am nächsten Tag machten wir uns auf zum Tunnel Creek, ein Fluss der durch ein düsteres Höhlensystem führt. Wir wateten in der Dunkelheit, nur mit ein paar Pfunzeln ausgerüstet durch knietiefes Wasser, immer ein Auge offen haltend nach Krokodilen. Wir sichteten dann auch welche, nur wenige Meter neben uns im Wasser. Ihre Augen leuchteten Rot, wenn wir mit den Lampen übers Wasser zündeten. Auch eine tote Schlange wies uns darauf hin, dass hier nicht bloss Freshies wohnen. Es kostete uns schon etwas Überwindung, diesen Weg zu gehen, war aber ein super Erlebniss das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird! Am Abend genehmigten sich Frau und Herr Dundee noch ein Bad in der Bell Gorge im Ambiente des fünfstufigen Wasserfalles. Am nächsten Morgen ging es gleich weiter mit der Schluchtentour bei der Galvans Gorge. Eine mit Palmen gesäumte Oase mit Wasserfall am Ende des Pfades lud zum entspannten Baden ein. Dies wollten wir uns aber für die Manning Gorge aufsparen und blieben deshalb nicht allzulange dort. Das war die erste Fehlentscheidung wie sich bald herausstellen sollte!
Wir packten unsere Rucksäcke mit viel Wasser, Proviant und Badesachen und marschierten vom Campingplatz aus los. Schon der Start war spektuakulär. Wir mussten uns in einem kleinen Boot, (einer besseren Nussschale) sitzend an einem Seil über das Wasser auf die andere Uferseite ziehen. Schon beim Einsteigen wurden die Schuhe nass, was uns aber am weitergehen nicht hinderte. Kaum losgelaufen auf der anderen Seite erzählte uns ein Pärchen, dass ein Buschfeuer zu hören und zu riechen sei, wir sollen vorsichtig sein. Wir dachten darüber nach und waren uns sicher, dass WENN da tatsächlich ein Buschfeuer sein sollte, der Caretaker des Campings den Wanderweg bestimmt sperren würde. Auf halbem Weg trafen wir dann erneut auf ein Pärchen das wegen des Feuers umgekehrt war. Laut ihren Angaben sei es nur noch 200m vom Wanderweg entfernt. 200 m reicht locker um daran vorbei zu kommen dachten wir uns und entschieden, uns das mal aus der Nähe anzusehen und dann zu entscheiden. Das war die zweite Fehlentscheidung, denn hier hätten wir umkehren sollen. Je näher wir an den Rimrand für den Gorgeabstieg kamen, umso lauter hörten wir das Knistern des Feuers. Es war nun aber nur noch 5m neben dem Gehweg. Durch das hohe Gras wurden die Flammen jeweils plötzlich Mannshoch und der Wind trieb das Feuer vorwärts. Die Schlucht füllte sich mit blauem Rauch was einen Abstieg zum sicheren Tod gemacht hätte. Deshalb entschieden wir dann mit Bedauern auch umzukehren. Auf dem Rückweg mussten wir hohes Gras, das höher war als wir passieren und rund um uns herum gab es jetzt diverse Brandherde. Da wussten wir, dass Eile geboten war um nicht eingekesselt zu werden. Unglaublicherweise kam uns auf unserem bereits fast zu späten Rückweg noch eine Familie entgegen mit 2 Jungs. Der Vater wollte sich trotz unserer Warnungen die Sache von Nahem ansehen und nahm den älteren Sohn mit. Die Mutter kam uns schon wenig später mit dem Jüngeren nach und war ausser sich wegen ihrem unvernünftigen Mann. Aber auch dieser kam uns irgendwann nachgerannt. Als wir den Campingplatz erreichten, kam uns auch schon der Caretaker entgegen. Er wusste NICHTS vom Feuer sonst hätte er den Weg sofort gesperrt. Es stellte sich heraus, dass wir die Letzten waren, die es aus dem Feuer heraus zurück geschafft hatten. Eine Familie mit Kindern war aber noch in der Gorge unten und nun von den Flammen eingekesselt. Der Caretaker machte sich mit einem Kumpanen sofort auf in Richtung Feuer um die Familie irgendwie da herauszuholen. Auch die Sanität wurde aufgeboten. Bange Stunden später, in denen niemand von uns Lust hatte, was anderes zu tun als bei der Nussschale zu warten und auf die andere Seite zu starren, um zu sehen ob endlich Leute dort auftauchen, brachten die Beiden alle wohlbehalten zurück. Sie hatten im Wasser ausgeharrt bis Hilfe kam. Der Caretaker lotste sie dann durchs Feuer zurück zum Camp. (Wo sie erstmal ein kühles Bad im Freshiepool nahmen) Die tollen Badestellen fielen heute also ins W...Feuer. Und so begnügten auch wir uns mit dem Freshiepool. Unser Nachtlager schlugen wir in dieser Nacht auf einer Kuhweide auf. Auf dieser fanden wir doch tatsächlich an einem Baum einen Telefonapparat:o) Von den Ereignissen des Tages gefüllt, lagen wir bald in unseren Betten und genossen den Sternenhimmel bis wir einschliefen.
Neuer Tag neues Glück, ein Fahrtag in Richtung Emma Gorge. Einer Schlucht mit Badepool am Ende den man mit etlichen Giftkröten (Toads) teilen muss. Am Schluchteingang lagen sogar Säcke bereit für Wanderer, die diese sch......önen Tiere auf dem Weg einsammeln wollen. Das Sammelgut wird dann exekutiert. Eine der grössten Flussüberquerungen stand heute an was uns super viel Spass machte! Wir schlugen unser Nachtlager auch gleich oberhalb des Flusses auf und machten ein gemütliches Feuer. Wir versuchten Leuchtnamen zu fotografieren oder mit der Taschenlampe Montagsmaler zu spielen indem wir Bilder in die Luft zeichneten und dann ablichteten. Heraus kamen einige lustige Fotos und ein unterhaltsamer Abend. Nach dem Besuch der Emma Gorge am nächsten Tag erreichten wir endlich wieder die Zivilisation in Kununurra wo wir auftankten, einkauften, wuschen und nach Hause telefonierten. Letzteres genoss vorallem Frau sehr. Reisen ist toll aber auch anstrengend und es gibt Tage da ist man einfach übersättigt. Da hilft nur slow down.
In diesem Sinne verabschieden wir uns jetzt mit den Fotos der letzten Tage. Bis bald!

Eure Weltenbummler






























 







Dienstag, 26. Mai 2015

Karijini to Broome

Hi Guys

Vom Karijini NP tingelten wir nach Port Hedland wo erstmal Autoputz und Wäsche waschen angesagt war bevor wir uns aufmachten nach Broome. Beim Autowaschen bereuten wir schon fast unsere Fahrten durch die Pfützen, denn dieser eisenrote Dust ist kaum mehr wegzukriegen. Unterwegs entdeckte Frau einen Lizard der dem menschlichen Müll zum Opfer gefallen war. Er steckte mit dem Kopf in einer Coladose fest. Ihn so lassen wollten wir nicht, denn schliesslich waren wir Menschen schuld an seiner Misere, aber diese Viecher können auch ganz nett beissen. Unser innerschwyzer Dundee griff schliesslich beherzt zu und zog ihn raus, wobei dieser sich aber heftig wehrte. Netterweise schleuderte er ihn deshalb in Richtung Frau, die quietschend von dannen gumpte. Der Lizard bekam für sein Benehmen einen Rüffel von Dundee bzgl. seiner Undankbarkeit :o)
Auf der Strasse trafen wir auf etliche riesige Roadtrains die Oversize geladen hatten. Auch die langen Eisenerztrucks, die das ganze Material, bzw. gefühlt das halbe Land  tragischerweise nach China verschiffen, um das Eisen daraus zu gewinnen, konnten wir ausgiebig begutachten. Wir machten uns einen Spass daraus, die oversize Trucks zu überholen um dann an der nächsten Raststätte auf sie zu warten, um sie zu fotografieren. Frau fand heraus, dass wenn man ihnen nett zuwinkt, sie einem nett zurückhupen. Und da wir den Hupton dieser Trucks einfach super finden winkten wir von da an jedem zu den wir sahen.
Am 80 mile beach nahmen wir uns zu Zeit, durchs seichte Wasser zu flanieren und Frau suchte nach Muscheln. Eine fand sie besonders toll und wollte sie gerade in ihren Sack stecken, als sie merkte, dass da noch jemand drin wohnte. Mister Krebs fand es gar nicht toll, dass er in seiner Villa so durchgerüttelt wurde und begrüsste sie entsprechend. Da Frau diese Muschel aber unbedingt wollte, begann sie mit Mr.Krebs darum zu fighten. Sie versuchte ihn zu verjagen, herauszulocken, an die Möwen zu verfüttern, bot ihm sogar eine andere Bleibe an....aber dieser wollte einfach nicht und zottelte mit der Muschel auf dem Rücken genervt davon. 1:0 für Mr.Krebs.
In Broome angekommen, wollten wir unbedingt die Staircase to the moon sehen. Das ist ein tolles Naturschauspiel. Wenn der Mond am Horizont aufgeht, bildet sich eine schmale Spiegelung auf dem Wasser die aussieht, wie wenn eine Treppe zum Mond hinauf führt. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. An zwei Abenden genossen wir das Schauspiel. Einmal sogar mit Stargast Possum, das von seinem Baum runterkam um uns zu besuchen. Zuvor haben wir den Malcolm Douglas Krokodilpark besucht wo uns eindrücklich die Gefahr der Salzwasserkrokodile aufgezeigt wurde. Wir lernten auch die Unterschiede zum Süsswasserkrokodil und waren vor allem ab der Info skeptisch, dass man mit diesen den Pool teilen könne. Immerhin verfügen auch sie über ein grosses Maul mit vielen scharfen Zähnen. Aber wir werden das bald herausfinden können auf unserer Reise!  Von Broome aus fuhren wir zum Cape Leveque weil wir den Francois Peron NP wegen der Fliegenplage nicht richtig geniessen konnten und hier ähnliche Konditionen mit den roten Felsen am weissen Strand am türkisen Wasser vorhanden waren. Es war herrlich und wunderschön. Wir genossen einen tollen Tag am Strand den wir mit Sändele verbrachten bevors dann weiterging nach Derby zum Prisonbaum. Das ist ein alter, grosser Boabtree den man als Gefängnis genutzt hatte indem man in dessen Stamm früher Menschen eingesperrt hatte.
Bald machen wir uns auf und nehmen die legendäre Gibb River Road unter die Räder. Ihr hört von uns!

Eure Weltenbummler